Tag 1 / Strausberg – Stolzenhagen

Zwei mal schienen Ersatz Verkehr auf der Strecke nach Strausberg verzögerte unseren Start. Unsere Tour begann daher um 13 Uhr in Strausberg Vorstadt. In Reichenow wurden wir von einer kleinen Geburtstsgsgesellschaft mit Snacks versorgt. Dann: Regen. Nahezu der komplett Weg war auf gut asphaltiertem separatem Radweg. Ab Hohensaaten sehr Idyllisch zwischen oder und Kanal. Der Zeltplatz in Stolzenhagen ist günstig (5,5 inkl Dusche) und ruhig. Die Besitzerin aber unfreundlich.

Tag 2 / Stolzenhagen – Szczecin 85 km

Oder – Neiße Radweg ist 1a. Die ganze zeit separater, gut asphaltierter, idyllischer Radweg, mit Beobachtungsturm. Hinter Schwedt nur kurz stinkende Industrie. Wir versuchen uns vor dem Regen unterzustellen. Regen hört wieder auf. Wir fahren weiter. Auf der ungeschützten Strecke vor Gartz Starkregen. Schuhe trotz Gamaschen komplett nass. Hosen auch. Trotzdem erreichen wir den Campingplatz in Mescherin schon um 15 Uhr und beschließen noch bis Szczecin weiter zu fahren. Ab der polnischen Grenze beginnt der Radweg „Grüne Oder“. In den Städten ordentlich Verkehr, dazwischen sehr oft sehr schlechter Untergrund, kurz vor der Autobahn mussten wir sogar schieben. Der Campingplatz Marina ist zwar groß aber dafür überraschend angenehm. 5.5 Euro pro Person, Strom und duschen inklusive.

Tag 3 / szczecin – Biwak am See 85 km

Auf dem Campingplatz schließt sich uns Karolis an. Er hat noch keine polnische Karte. Kurz nach Szczecin nimmt der Autoverkehr ab und die Landschaft wird schön. Wir kommen an zwei Stränden in Stepnica und Zamecie vorbei, beide habe wir fast für uns. In stepnica gibt es sogar eine Fähre über das Haff. Die Wege Qualität aber weiterhin erschreckend schlecht. Zwischen Zamecie und Krebsko schlimmster Plattenweg. Teilweise Kaum befahrbar. Auch die Straßen teilweise mit sehr viel Schlaglöchern oder doch wieder Autos. Biwak am See in Zabierzewo dann wieder mit sehr idyllischen Strand. Die Dorfjugend nervt etwas, muss aber zum Glück um 22 Uhr ins Bett.

Tag 4 / Biwak am See – Hölle an der Ostsee Küste 70 km

7:20. Die Vögel zwitschern, der Wind rauscht im Schilf. Friedlich dösen wir noch eine halbe Stunde. Vor dem Frühstück Baden im See. Erst sehr kalt, überraschend dann doch ganz angenehm. Frühstück auf dem Steg. Auch die Straße zurück zur Fahrradroute ist überraschend gut und bis Wolin kommen wir mit wenig Autoverkehr und Kolonnenfahren gut voran. Auch danach guter Untergrund mit erträglich viel Verkehr. Dann erreichen wir Miedzywodzie, das Tor zur Hölle. Bis Kolobrzeg sollte sich daran fast nichts ändern : alle Dörfer genau gleich, mit den gleichen grauenhaften Rummel – Plastik – Strandpromenaden, den gleichen sonnenverbrannten Touri-Zombies. Wir erreichen den billigsten der vielen gleichen Campingplätze der sich auf unserer Karte als Biwak Platz getarnt hatte und gehen nochmal zum Strand. Auf dem Rückweg erreicht das grauen eine neue Stufe : Touri-Zombies tanzen zu polnischen Schlagern in voller Lautstärke fast direkt neben unserem Zelt. Immerhin finden wir in unserem Nachbarn einen Verbündeten der uns ab 23 Uhr ruhe verspricht.

Tag 5 / pustkowo – kolobrzeg 50 km

Karolis verlässt uns nach 2 Tagen wieder. Er will ein paar Kilometer machen. Wir nur ein Ticket nach Bornholm kaufen. Der Tag beginnt schlecht für die Handgelenke. 5km Kopfsteinpflaster durch den Wald. Immerhin durch ein Dünen Schutzgebiet. Keine Souvenirshops, kaum Leute. Wir entspannen unsere Extremitäten am Menschenarmen Strand. Dann wieder Menschenmassen aber dafür deutlich besserer Untergrund der Radwege neben der Straße. Ein kurzes Stück sogar separat. Wir reißen die 30 km nach Kolobrzeg an einem Stück ab so dass wir gegen 16:30 ankommen. Zeit genug um nach dem Ticket Kauf noch am Strand zu chillen.

Tag 6 / kolobrzeg – Biwak am See

5:30 der Wecker reißt uns erbarmungslos aus dem Schlaf. Pünktlich um 6:25 erreichen wir die Fähre und sind bei weitem nicht die ersten. 4,5h später erreichen wir Nexø. Auf unserem Weg nach Almedinge fahren wir hintereinander 5 Biwak Plätze an und entscheiden uns für einen idyllischen Zeltplatz an einen See. Nur die Straße auf der anderen Seite des Sees stört ein bisschen.

Tag 7 / Biwak am See – Naturcamping Slettegard 50 km

Der morgen beginnt verregnet. Da wir keine lange Etappe geplant haben bleiben wir einfach im Zelt bis es gegen 11 Uhr aufhört. Danach besichtigen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Almedinge : Gamleborg (hübsch, aber nicht mehr viel übrig), Ekkodalen (naja, gibt besseres Echo auf der Welt aber vllt nicht in Bornholm), Netto, Bisongehege (wg. Kälber leider geschlossen). Dann fahren wir einen Zeltplatz weiter und campen auf einem Naturcamping Platz in einem Bornholmer Skigebiet. Für Bornholmer Verhältnisse ziemlich voll (8 Zelte)

Tag 8 / slettegard – hammerhavn 50 km

Wie fahren in einer großen s-Kurve zur Nordspitze der Insel. Zuerst fahren wir ans Meer und besichtigen einen primitiv Zeltplatz, scheitern dann aber bei dem Versuch neue Fahrradwege zu erschließen an steilen Treppen. Danach durchfahren wir Bornholms angeblich schönsten Fahrradweg. Die Schluchten sind auch tatsächlich recht beeindruckend, der Untergrund weniger. Dann fängt es auch noch an zu regnen. Als der Regen stärker wird flüchten wir zunächst in einen Superbrugsen und erstehen eine leckere Marzipantorte für nur 10 Kronen. Der Regen hält sich hartnäckig, daher retten wir uns in den nächstgelegenen Shelter, 8 km entfernt. Nicht ganz hübsch, aber trocken. Nachdem wir Nudeln gekocht und gegessen haben hört der Regen tatsächlich wieder auf. Zur Belohnung fahren wir auf einem noch schöneren Fahrradweg direkt an der Küste nach Hammerhavn, wo wir einen hübschen Natur Zeltplatz direkt am Hafen finden. Den Radweg Zwischen Hassle und Hammerhavn können wir unbedingt empfehlen auch wenn es einen 20 Grad Anstieg gibt der unbefahrbar ist.. Er ist wunderschön und hat oft guten Untergrund und fast keine oder keine Autos Auf dem weg sieht man neben dem Meer und Steilküste auch zwei Sehenswürdigkeiten. Slotslingen: ein felsiges Hochplateau auf dem wir ganz alleine sind und Hammershus, die größte Burgruine Nordeuropas. Der Zeltplatz ist sehr süß.